Volkstrauertag: Gedenken an ermordete Zwangsarbeiter

Im münsterländischen Asbeck (Gemeinde Legden) beteiligten sich am gestrigen Sonntag (13. November 2016), dem sogenannte Volkstrauertag,
 auch fünfzehn auswärtige Antifaschist*innen aus NRW. Traditionell gedenken die Menschen aus Asbeck zusammen mit Schützen-, Musik-, Heimat-Verein
 und freiwilliger Feuerwehr der Toten der beiden Weltkriege, die maßgeblich von Deutschland ausgingen.

1942 wurden in einem Wald bei Asbeck die beiden polnischen Zwangsarbeiter Florian Spionska und Josef Goryl ermordet. Ihnen wurden im
 nationalsozialistischen Denken unerlaubte Beziehungen zu Deutschen nachgesagt. Die Geheime Staatspolizei (Gestapo) erpresste von einem
 jungen deutschen Mädchen unter Schlägen ein Geständnis und verschleppte sie in ein Konzentrationslager. Das Schicksal von Florian und Josef 
ist kein Einzelfall. Das Vorgehen, Zwangsarbeitern Beziehungen zu deutschen Frauen und Mädchen zu unterstellen und Beweise zu erpressen,
 hatte auch an vielen anderen Orten Methode.

Die Angereisten wurden von den Ortsansässigen freundlich empfangen. Sie legten einen Kranz mit der Beschriftung
 "Nie wieder Krieg! Nie wieder Faschsimus!" am Gedenkstein für die Ermordeten nieder und verlasen einen kurzen Text. 
Auch die Dorfgemeinschaft nahm die Geschehnisse im Nationalsozialismus zum Anlass und mahnte zu Integration, statt Ausgrenzung.
Rede zum Volkstrauertag-2016-Asbeck
AsbeckVolkstrauertag